Oberbayerischer Kulturpreis 2012 in Freising verliehen

Auszeichnung für besondere Verdienste um die Kultur in Oberbayern

Die Fotografin Herlinde Koelbl und der Bildhauer und Maler Rolf Märkl haben den Oberbayerischen Kulturpreis 2012 erhalten. Bezirkstagspräsident Josef Mederer verlieh die höchste Auszeichnung des Bezirks Oberbayern am 1. Juli in Freising im „schafhof – europäisches künstlerhaus oberbayern“.

Die Fotografin Herlinde Koelbl ist bekannt durch ihre auf lange Zeit hin angelegten Fotoserienwie „Das deutsche Wohnzimmer“ (1980), „Männer“ (1984), „Starke Frauen“ (1996) oder das preisgekrönte Werk „Jüdische Porträts“ (1989). Parallel zu ihren Büchern und Ausstellungen produziert sie häufig themengleiche Dokumentarfilme. Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude beschreibt die renommierte Fotografin in seiner Laudatio als „eine Frau, die mit langem Atem großen Themen nachgeht, um ihnen ohne jeden Voyeurismus tiefe Einsichten abzugewinnen oder ohne technische Rafinesse durch liebevolle Gründlichkeit näherzukommen“. Eine einwöchige Werkschau im Schafhof in Freising zeigt Arbeiten aus Koelbls Serie „Spuren der Macht“, für die sie über einen Zeitraum von acht Jahren eine Gruppe von 15 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft fotografierte und interviewte.

Der Bildhauer und Maler Rolf Märkl prägt mit seinem künstlerischen Werk seit vielen Jahrzehnten die Kunstszene seiner Geburtsstadt Rosenheim. Er ist Künstler, Kunstvermittler,  Ausstellungsinitiator und Förderer vieler Kollegen. Als kritischer Geist begleitete er die städtebauliche und künstlerische Entwicklung seiner Heimat und wurde 1986 mit dem Kulturpreis der Stadt Rosenheim geehrt. Zahlreiche Plastiken aus Märkls Hand befinden sich im öffentlichen Raum. In der Ausstellung anlässlich der Preisverleihung sind neben Bronzearbeiten auch Leinwandbilder des Künstlers zu sehen. Laudator Robert Berberich, Kulturreferent der Stadt Rosenheim, charakterisiert ihn als  „leidenschaftlichen und in seiner Handschrift unverwechselbaren Vollblutkünstler“ mit einem ebenso „leidenschaftlichen städtebaulich-kulturpolitischen Engagement“ für seine Heimatstadt.

“Wer mit seinem Tun und mit seinem Werk Spuren hinterlässt, die nach Jahrzehnten noch sichtbar sind, wer dem Menschlichen auf so unverwechselbare Weise auf den Grund geht, wer andere mit seiner Kunst zum Nachdenken bringt und berührt, gehört zu einem kleinen Kreis ganz besonderer Persönlichkeiten. Herlinde Koelbl und Rolf Märkl gehören dazu, und dafür möchten wir sie heute ehren“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Vergabe der höchsten kulturellen Auszeichnung des Bezirks Oberbayern. Der Bezirk verleiht den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preis seit 1980 jährlich an zwei Persönlichkeiten, die sich besonders um die Kultur in Oberbayern verdient gemacht haben.

 

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