Bezirk Oberbayern stellt Weichen für 24-Stunden-Betrieb des Krisendienstes Psychiatrie
Im neuen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (PsychKHG) sind in ganz Bayern Krisendienste für Menschen in seelischen Notlagen im 24-Stunden-Betrieb vorgesehen. Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des oberbayerischen Bezirkstags stellte deshalb jetzt die Weichen für die Ausweitung der telefonischen Erreichbarkeit des Krisendienstes Psychiatrie rund um die Uhr.
Derzeit ist die Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie für Oberbayern täglich von 9 bis 24 Uhr an 365 Tagen im Jahr erreichbar. Da das PsychKHG noch vor der Sommerpause verabschiedet wird und zeitnah Inkrafttreten soll, beauftragte der Sozialausschuss die Bezirksverwaltung mit der Erarbeitung eines 24/7-Konzepts. „Der 24-Stunden-Betrieb ist alleine schon wegen der Personalsuche für die Bereitschaften eine neue Herausforderung für unseren Krisendienst“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Darauf müssen wir uns gut vorbereiten und brauchen vor allem ein schlüssiges Konzept.“
„Krisen halten sich nicht an Öffnungszeiten“
Der Präsident machte zudem deutlich, dass die Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft alternativlos ist. „Seelische Krisen halten sich nicht an Öffnungszeiten. Sie treten in der Nacht ebenso auf wie am Tag. Die betroffenen Menschen brauchen deshalb rund um die Uhr schnelle und qualifizierte Hilfe“, erklärte Mederer. Als erster Schritt müsse „unbedingt eine Erreichbarkeit des Krisendienstes ab 5 Uhr morgens“ angestrebt werden. Als Grund nannte Mederer unter anderem die Kampagne für seelische Gesundheit mit den Stadtwerken München. Mederer: „Die Leitstelle muss in der Rush Hour ab den frühen Morgenstunden erreichbar sein.“
Das Konzept für den 24/7-Betrieb soll die Bezirksverwaltung laut dem Beschluss bereits in der nächsten Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses im September vorlegen.