Mit gemeinsamen Strategien und verbesserter Koordinierung will Bayerns neuer Integrationsminister Joachim Herrmann die Integration in Bayern noch stärker voranbringen. Dazu hat Herrmann heute zur 1. Bayerischen Integrationskonferenz eingeladen. Das Auftaktthema war ‚Integration in Arbeit‘.
Unter den rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern befanden sich unter anderem die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Mechthilde Wittmann, Vertreter des bayerischen Sozial-, des Kultus- und des Wirtschaftsministeriums, der Spitzenorganisationen der bayerischen Wirtschaft, der Bundesagentur für Arbeit, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, der Kommunalen Spitzenverbände, der Kirchen und Hilfsorganisationen. „Mir ist es wichtig, die unterschiedlichen Akteure der Integration in Bayern an einen Tisch zu bringen und über die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren“, fasste der Minister zusammen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir heute ein gutes Stück weiter gekommen sind, unsere umfangreichen Integrationsmaßnahmen zu intensivieren und verbessern.“ Nach Herrmanns Worten sollen zu weiteren Schwerpunktthemen weitere Bayerische Integrationskonferenzen folgen.
Verstärkung der Integrationsmaßnahmen
Wie der Integrationsminister betonte, liegt ihm das Thema ‚Integration in Arbeit‘ sehr am Herzen: „Mit der Arbeitsaufnahme können sich bleibeberechtigte Migrantinnen und Migranten eine eigene Existenz aufbauen und selbst für ihren Unterhalt sorgen.“ Wie Herrmann erläuterte, bringt die Integration in Arbeit viele weitere Vorteile mit sich. So werde mit der Arbeitstätigkeit auch der wichtige Kontakt mit Einheimischen gefördert, der helfe, möglicherweise bestehende gegenseitige Vorbehalte abzubauen. Besonders wichtig ist dem Minister, dass es bei der Integration in Arbeit sowohl um Flüchtlinge mit Bleibeperspektive geht, als auch um Menschen mit Migrationshintergrund ohne Fluchterfahrung. „Wir sind in Bayern schon sehr erfolgreich“, so Herrmann. „So haben wir in Bayern eine deutliche niedrigere Arbeitslosenquote von Ausländern als im Bundesdurchschnitt: 6,2 Prozent im Vergleich zu 12,2 Prozent bundesweit (Stand Juni 2018).“ Es gebe in Bayern bereits sehr viele Maßnahmen und Instrumente, die sich bewährt haben, wie beispielsweise die der Initiative ‚Integration durch Ausbildung und Arbeit‘. „Deren Ziel – 60.000 erfolgreiche Arbeitsmarktintegrationen bis Ende 2019 – ist längst erreicht“, erklärte der Minister.
Schnittstellen optimieren
Trotzdem sieht Herrmann weiteren Handlungsbedarf: „Wir wollen die Integration in Arbeit weiter optimieren und werden dazu bei den Schnittstellen zwischen den einzelnen Maßnahmen und bei den einzelnen Maßnahmen selbst noch genauer hinschauen.“ Auf der Konferenz wurden insbesondere drei Phasen der Arbeitsmarktintegration herausgearbeitet. Zu Beginn stehe die Vermittlung in ein Ausbildungs- oder Beschäftigungsverhältnis, wie der Minister darlegte. In Phase zwei sei das Ziel, die Vermittlungserfolge zu stabilisieren, also die Migrantinnen und Migranten dabei zu unterstützen, gut in ihrem Arbeits- und Ausbildungsverhältnis zurechtzukommen und insbesondere Ausbildungen erfolgreich abzuschließen. In Phase drei soll dies durch eine ausreichende Qualifikation verstetigt werden, da nur so eine nachhaltige Integration in Arbeit gelinge. „Je nachdem, welche Bildungsbiographie die Menschen mit Migrationshintergrund mitbringen, sind hier sehr differenzierte Ansätze gefragt“, so Herrmann. „Einen Schwerpunkt der Herausforderungen bei der Integration in Arbeit bildet vor allem die Vertiefung der Sprachkenntnisse. Unser Ziel sind beispielsweise noch mehr und flexiblere Angebote für das Erreichen des Sprachniveaus B2, insbesondere durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das ist heute bei unserer Integrationskonferenz sehr deutlich geworden. Wir werden nicht locker lassen und weiterhin gemeinsam Lösungen finden“, versicherte Herrmann.
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