Bezirk Oberbayern fördert Trauma Hilfe Zentrums München für ganz Oberbayern
Das Trauma Hilfe Zentrum München (THZM) unterstützt Menschen, die seelisch extrem belastende Situationen erlebt haben. Die Beratungsstelle betreut bisher überwiegend traumatisierte Menschen aus der Landeshauptstadt. Vom Bezirk Oberbayern erhielt das THZM jetzt den Auftrag, auch Betroffene, die außerhalb der Stadtgrenze München leben, zu beraten. Auch Mitarbeitende psychosozialer und sozialpsychiatrischer Einrichtungen soll das THZM kollegial unterstützen.
Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des oberbayerischen Bezirkstags verdoppelte deshalb die Förderung des THZM ab 2019 auf 100.000 Euro. „Für den Bezirkstag sind gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land ein wichtiges Ziel“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. Deshalb müsste es auch für traumatisierte Menschen, die nicht in der Landeshauptstadt lebten, spezialisierte Beratungsangebote geben. Mederer: „Das Zentrum ist ein fachlich äußerst sinnvolles und notwendiges Angebot, das die Arbeit der Sozialpsychiatrischen Dienste sehr gut ergänzt. Mit dem Auftrag, auch für das regionale Oberbayern Sprechstunden anzubieten, schließt sich endlich eine Versorgungslücke.“
Zusammenarbeit mit regionalen Therapeuten
Der Bezirkstag beauftragte das Zentrum zudem, Mitarbeitende Sozialpsychiatrischer Dienste und Psychosozialer Suchtberatungen für den Umgang mit traumatisierten Menschen kollegial zu beraten und sich entsprechend zu vernetzen. Persönliche Beratungen von betroffenen Menschen sollen vorerst telefonisch erfolgen beziehungsweise durch die Zusammenarbeit mit regionalen Trauma-Therapeuten. Derzeit kommen nur rund 65 Prozent der Klienten und Klientinnen des THZM aus München, der Rest aus Oberbayern.
Mit der Förderung durch den Bezirk steht die Arbeit des Trauma Hilfe Zentrums künftig auf stabilem finanziellem Fundament; auch die Stadt München unterstützt das seit 2005 bestehende Zentrum. Es ist ein Zusammenschluss von Ärzten, Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialpädagogen und Seelsorgern, die sich auf die Behandlung von Traumata spezialisiert haben und in Institutionen und freien Praxen arbeiten. Des Weiteren widmet sich die THZM-Akademie der Vernetzung und Fortbildung von Fachkräften, die traumatisierte Menschen beraten und behandeln.