Aufgedeckt! ein sensationeller Spielkartenfund

Nicht nur für Spielkartenforscher ist ein Fund von 28 historischen Spielkarten aus der Zeit um 1700 eine Sensation. Restauratorinnen des Freilichtmuseums Glentleiten entdeckten den „Schatz“ bei Arbeiten an einem religiösen Facettenbild aus der Ausstattung der Hauskapelle im Zuhaus „Fischerweber“ aus Rottach-Egern, das im September 2012 im Museum eröffnet wurde. Die Spielkarten waren zusammen mit einem zerlegten Anschreibebuch eines Münchner Glasers aus dem Jahr 1709 als Hinterfütterung von Heiligenbildern in dem achteckigen Bilderrahmen verwendet worden. Der fast vollständige Kartensatz aus dem frühen 18. Jahrhundert, der dem Münchner Kartenmacher Georg Schropp zugeordnet werden konnte, zählt zu den ganz seltenen Großfunden aus früher Zeit.

Diese außergewöhnliche Entdeckung nimmt das Freilichtmuseum Glentleiten zum Anlass, den großartigen Fund in einer Sonderausstellung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wir zeigen dabei nicht nur die originalen Spielkarten und die spannenden Fundumstände, sondern nehmen auch kulturgeschichtliche Aspekte des Kartenspiels in Oberbayern in den Blick. So geht es unter anderem um Fragen wie: in welchem Verhältnis Obrigkeit und Kirche zum „Karteln“ standen, welche Spiele populär waren und warum denn wohl das Kartenspiel ein „säuisches“ Spiel ist.

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