In der Galerie Bezirk Oberbayern wurden zwei Schmuckkünstler, eine Glaskünstlerin und ein junger Holzgestalter mit dem mit 10.000 Euro dotierten Nachwuchsförderpreis ausgezeichnet.
Die Galerie Bezirk Oberbayern war zum ersten Mal Schauplatz der Preisverleihung und der Gemeinschaftsausstellung zum Oberbayerischen Förderpreis für Angewandte Kunst. Insgesamt nahmen 58 Nachwuchsgestalter aus oberbayerischen Fachschulen, Hochschulen und Akademien mit 141 Arbeiten am diesjährigen Wettbewerb teil. Die Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Bezirk Oberbayern umfasst 29 Arbeiten von 17 Teilnehmern, darunter die Werke der diesjährigen Preisträger. Den Schwerpunkt bilden in diesem Jahr Arbeiten aus den Fachrichtungen Holzgestaltung und Schmuck. Ergänzt werden sie durch Objekte aus den Bereichen Stein, Textil, Gerät und Glas.
Bezirkstagspräsident Josef Mederer verlieh drei gleichwertige Förderpreise mit je 3.000 Euro an Neringa Vasiliauskaite, Jonas Eiling und Martin Papcún. Ein Anerkennungspreis mit 1.000 Euro ging an Junwon Jung.
Die aus Litauen stammende Neringa Vasiliauskaite (30) machte in Vilnius ihren Master in Glasmalerei. Seit 2011 studiert sie an der Akademie der Bildenden Künste in München Glaskunst. Die Künstlerin beschreibt ihre Arbeit als architektonische Glaskunst. Ihr Relief „Zwischenzone“ wirkt wie ein abstraktes Gemälde, besteht aber scheinbar aus einfachen viereckigen Glaselementen. Die Künstlerin verwendet spezielles hochverspiegeltes Glas und eine besondere Beleuchtung, und erzeugt farbige Reflexionen auf der Wand.
Martin Papcún (34) hat an der Kunstakademie in Prag seinen Abschluss in Schmuckdesign gemacht und studiert in München in der Schmuckklasse von Otto Künzli. Martin Papcun arbeitet in einem Feld zwischen Schmuck, Skulptur und Architektur. Aus flächigen Elementen aus verzinkten Silber-Blech, die zerbrechlich auf einem Karree aus Stäbchen sitzen, gestaltet der Künstler Gebilde, die an Architekturmodelle erinnern.
Jonas Eiling, ist mit 21 Jahren der jüngste der Preisträger. Er stammt aus Neustadt an der Saale und ist mitten in der Schreinerlehre an der Berufsfachschule für Holzschnitzerei und Schreinerei in Berchtesgaden.
Sein Wandregal aus Kirschbaum und Korian besticht durch die raffinierte Linienführung und Durchdringung, die aus dem Möbel eine Wandskulptur macht. Bei seiner zweiten Arbeit, dem „Schaukelsteinbock“ bilden die Hörner des Steinbocks bilden gleichzeitig die Kufen und die seitlichen Griffe.
Der mit 1.000 Euro dotierte Anerkennungspreis ging an Junwon Jung (35), Er stammt aus Süd-Korea und studierte an der Universität in Seoul bevor er nach München an die Schmuckklasse von Otto Künzli kam. Er hat drei Variationen des Themas Gehäuse und Schmuck eingereicht. Ob es der Block aus Hartgips, die Pin und Box oder die Brosche aus Titan-Zink sind:
Bei ihm werden die Gefäße der Schmuck-Aufbewahrung selbst zur abstrakten Skulptur, die wie ein kleiner Altar, das Allerheiligste, das Schmuckstück bergen.